Die schädliche Software installiert sich unter Umständen unbemerkt beim Surfen im Internet. Der Computer wird gesperrt und erst gegen Zahlung von 100 Euro über den Dienst "Ukash" wieder freigeschaltet - angeblich. "Ukash" ist ein Bezahlsystem, bei dem an Tankstellen eine Guthabenkarte gekauft wird. "Das System selbst ist seriös, aber es wird viel Schindluder damit betrieben", sagt Thomas Hagen von der Verbraucherzentrale in Kiel. Denn die Guthabenkarte wird anonym gekauft und der darauf enthaltene Code anonym eingegeben. "Wer den Code hat, kann über das Geld verfügen. Und wohin das geht, weiß keiner", sagt Hagen. Das macht es den Ermittlern auch schwierig, den Drahtziehern auf die Schliche zu kommen.
"Weder das Bundeskriminalamt noch die Bundespolizei sind Urheber derartiger Meldungen", sagt Stefan Jung vom Landeskriminalamt (LKA) in Kiel. Seit das BKA Anfang April vor dem Virus warnte.
Die echte Polizei rät: Niemals zahlen! "Die Betroffenen sollten dieser Zahlungsaufforderung keinesfalls nachkommen", rät LKA-Sprecher Jung. "Vielmehr sollen sie diese Vorfälle bei der Polizei anzeigen. Die deutschen Polizeibehörden fordern den Internetnutzer niemals über Pop-Up-Fenster zu Zahlungen auf." Die Schädlingssoftware, die den Computer blockiert, bleibt. Selbst nach der Zahlung der vermeintlichen "Strafe" sei nicht davon auszugehen, dass der PC wirklich entsperrt wird, warnt Matthias Gärtner vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Das Landeskriminalamt rät, Betriebssystem und Virenscanner stets auf dem aktuellen Stand zu halten. Das minimiere die Wahrscheinlichkeit, Opfer derartiger Attacken zu werden.